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Die Lebenshilfen verwendet neue Bezeichnungen

Auf dem Foto im Vordergrund von links: Selbstvertreterin Claudia Franke, Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, Selbstvertreterin Ramona Günther, Selbstvertreterin Manuela Stock, Bundessozialministerin Bärbel Bas und Selbstvertreter Sebastian Urbanski.

“Menschen mit Unterstützungsbedarf” oder auch “Menschen mit Unterstützungsbedarf und kognitiver Beeinträchtigung”

Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter setzen sich langem dafür ein, dass der Begriff „geistige Behinderung“ nicht mehr verwendet werden soll. Die Bezeichnung wird von ihnen als abwertend, verletzend und ausgrenzend empfunden. 
Mehr als ein Jahr wurde in der Lebenshilfe über passende neue Begriffe diskutiert. 
Nun traf die Mitgliederversammlung eine Entscheidung: Die Lebenshilfe spricht künftig in der Regel von „Menschen mit Unterstützungsbedarf“. Um etwa gegenüber Ministerien und Behörden den Personenkreis klarer zu beschreiben, kann es auch „Menschen mit Unterstützungsbedarf und kognitiver Beeinträchtigung“ heißen. Die Lebenshilfe baut darauf, dass sich die neuen Begriffe Schritt für Schritt in der Gesellschaft einbürgern.

Die Lebenshilfe verwendet die neuen Bezeichnungen: 
Menschen mit Unterstützungsbedarf” oder auch “Menschen mit Unterstützungsbedarf und kognitiver Beeinträchtigung”.

Der Weg zur neuen Bezeichnung

  • Erste Schritte: Bereits 2012 hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe die Bezeichnung “Menschen mit geistiger Behinderung” aus ihrem Namen gestrichen. Damals haben viele Menschen gesagt: “Diese Bezeichnung verletzt mich!”. Wenn auch nicht mehr im Namen, wurde die Bezeichnung trotzdem weiterhin beim Schreiben und Sprechen genutzt. Diskussionen und Gespräche um die Bezeichnung gingen weiter.    
  • Umfrage zur Bezeichnung: Die Bundesvereinigung Lebenshilfe hat im Jahr 2024 eine Umfrage zur Bezeichnung gestartet: Über 1.300 Menschen mit einer sogenannten “geistigen Behinderung” haben mitgemacht. Das Ergebnis war: Die Bezeichnung “Menschen mit Unterstützungsbedarf” finden sie am besten. Und wenn es genauer sein soll, ist die Fachbezeichnung “kognitive Beeinträchtigung” am besten.
  • Antrag auf der Mitgliederversammlung: Daraufhin haben der Bundesvorstand und die Bundeskammer einen gemeinsamen Antrag auf der Mitgliederversammlung 2025 gestellt. Die Mitglieder haben am 14. November entschieden: Die Bezeichnung soll innerhalb der Lebenshilfe geändert werden. In der Lebenshilfe wollen wir künftig von “Menschen mit Unterstützungsbedarf” oder “Menschen mit Unterstützungsbedarf und kognitiver Beeinträchtigung” sprechen und schreiben.

Wie kann die Veränderung der Bezeichnung gut gelingen?

Wir möchten diskriminierungssensibel sprechen und schreiben. Doch wie kann die Veränderung gut gelingen? So geht es weiter:

  • Neue Bezeichnungen verwenden: Wir können die Bezeichnung “geistige Behinderung” durch die neutralere Bezeichnung “Menschen mit Unterstützungsbedarf” oder „Menschen mit Unterstützungsbedarf und kognitiver Beeinträchtigung“ ersetzen.  
  • Wir können unsere Sprache hinterfragen: Wann verwenden wir sprachliche Unterscheidungen? Benötigt es die Unterscheidung in dem Moment? Können wir auch einfach “Mensch” sagen?
  • Kontextualisieren: In manchen Situationen müssen wir die Bezeichnung “geistige Behinderung” verwenden. In Gesetzen, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft wird die Bezeichnung selbstverständlich verwendet. Hier müssen wir aufmerksam machen: Diese Wortwahl diskriminiert, Menschen werden verletzt.
  • Bewusstseinsbildung: Sprache ist ein Abbild von gesellschaftlichen Strukturen. Wenn wir über diskriminierende Sprache sprechen, sprechen wir auch über diskriminierende gesellschaftliche Strukturen, die es zu verändern gilt.  

Die Umfrage hat gezeigt: Die neue Bezeichnung ist nicht für alle Menschen gut, doch sie ist weniger diskriminierend als andere Bezeichnungen. Wir möchten Sprache nutzen, die möglichst frei von Diskriminierungen ist und machen uns gemeinsam auf den Weg, Sprache zu verändern.

 

Foto: Lebenshilfe/Chaperon

Auf dem Foto im Vordergrund von links: Selbstvertreterin Claudia Franke, Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, Selbstvertreterin Ramona Günther, Selbstvertreterin Manuela Stock, Bundessozialministerin Bärbel Bas und Selbstvertreter Sebastian Urbanski.

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